Sanfte Landung des Zeitarbeitsmarkts am Jahresende / Weiterer Rückgang zum Jahresbeginn 2021

Die Anzahl der Beschäftigten in Zeitarbeit ist im Dezember – wie auch in den Vorjahren – erneut gesunken. Gestern erschienen die aktuellen Zahlen, der Wert sank jedoch nicht unter das coronabedingte Jahrestief im Mai 2020.

 

Der Höhepunkt des Zeitarbeitsmarktes mit über 1 Mio. Beschäftigten in 2016 ist mittlerweile fünf Jahre her. 2020 lag die Zahl im Dezember mit 664.000 Beschäftigen über Zeitarbeitsverträge nur noch bei gerade einmal zwei Dritteln dieses Höchstwertes, sank gegenüber des Vorjahreszeitraumes jedoch nur um knapp 30.000. (Quelle: Monatsberichte der Agentur für Arbeit, eigene Auswertung CompanyPartners)

Rückgang durch Corona-Krise

Gemessen an der Anzahl der beschäftigten Zeitarbeiter hat sich der Zeitarbeitsmarkt bedingt durch die Novellierung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) mit Höchstüberlassungsdauern und Equal-Pay kontinuierlich zurückentwickelt. Die Covid-19-Pandemie hat zu einem weiteren Rückgang in 2020 beigetragen.

„In den Zahlen zur Leiharbeit spiegelt sich die Verschärfung der Corona-Krise bereits in Ansätzen wieder. Für den gesamten Wirtschaftszweig der Zeitarbeit zeigen sich seit Jahresbeginn 2020 bereits deutliche Einbußen“, so die Bundesagentur für Arbeit.

Im Dezember ist der branchenübliche Rückgang trotz Corona und Eintreten des zweiten Lockdowns mit 4,6% unter dem Vormonat relativ moderat ausgefallen. Die stärksten Rückgänge gab es in 2020 zwischen den Monaten März und Mai mit 50.000 weniger Beschäftigten im Vergleich zu den Vormonaten. Auch im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen, in denen ebenfalls ein Rückgang von bis zu 50.000 bzw. 7% der Beschäftigen für den Monat Dezember zu verzeichnen war, ist dies ein Erfolg, auch wenn die absolute Zahl weit unter denen der Vorjahre zurück liegt.

Aktualisierung: Schwacher Start ins Jahr 2021

Im Januar 2021 lässt sich ein erneuter Rückgang in der Zeitarbeit feststellen, die Anzahl der Beschäftigen fiel auf 656.200. Das Jahr 2021 startet damit deutlich unter allen Januarmonaten seit 2017. Ob sich diese negative Entwicklung fortsetzt, werden wir erst in den nächsten Monaten sehen können. Für eine mögliche positive Entwicklung spricht, dass der Startwert des Jahres bereits über den schlechten Zahlen von April bis August 2020 liegt.

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Empfehlungen von Company Partners

Personaldienstleister sollten prüfen, ob sie im Hinblick auf diese Zahlen ebenfalls „sanft“ gelandet sind. Marktteilnehmern, die im Dezember 2020 unter das Niveau vom Mai 2020 gesunken sind, empfehlen wir dringend, eine Restrukturierung einzuleiten.

COMPANY PARTNERS rechnet trotz aktuell rückläufiger Zahlen künftig mit einem Zuwachs für die Branche der Personaldienstleistungen. Der Einsatz von Zeitarbeitern gewährt Arbeitgebern eine größere Flexibilität, die in Folge der Covid-19-Pandemie wohl stärker gefragt sein wird als je zuvor. So kann auf krisenbedingte Auftragsschwankungen schnell und unabhängig reagiert werden.